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About: Martin Gonev

Recent Posts by Martin Gonev

China und Iran stärken ihre Partnerschaft

Die Regierung in Iran hat angekündigt, eine Partnerschaftsvereinbarung für die kommenden 25 Jahre mit der Volksrepublik China eingehen zu wollen. Der Handel steht im Vordergrund der Gespräche.

Wie der Außenminister des Iran, Mohammed Dschawad Sarif im Parlament in der Landeshauptstadt Teheran verkündete verhandle die Regierung aktuell über ein Abkommen für das kommende Viertel Jahrhundert mit China. Für den Iran stellt China der wichtigste Handelspartner der Welt dar. Insbesondere als Abnehmer seiner Erdölreserven ist China von besonderer Bedeutung. Bevor die Weltgemeinschaft den Handel mit Sanktionen einschränkte, war China der Kernmarkt für die Erdöl-Exporte des Landes. An dieser Bedeutung hat sich seither nicht viel geändert und so ist Iran sehr an einem langfristigen Abkommen interessiert.

Über Verhandlungen für ein Abkommen mit China war schon länger spekuliert worden. Nun ergriff Außenminister Sarif die Flucht nach vorne und stellte fest, die Verhandlungen seien keineswegs geheim. Bereits bei einem Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping 2016 war der Beginn der Verhandlungen über ein solches Abkommen bekannt gegeben worden. Die Bevölkerung werde über die Ergebnisse informiert, sobald die Unterzeichnung anstehe. Damals stand eine enge Kooperation im Raum, die gegenseitige Investitionen in zahlreichen Kernbereichen der wirtschaftlichen Entwicklung vorsah. Genannt wurden die Bereiche Transport, Energie, Industrie und Dienstleistungssektor. Für die angeschlagene Wirtschaft des Iran kämen diese Investitionen gelegen. Auch China würde von einer Kooperation profitieren, könnte es damit doch sein globales Handelsnetz ausbauen.

 

Corona-Krise und Sanktionen schwächen Iran

China unterstützt den Iran insbesondere auch in der Bekämpfung der Corona-Krise und ihrer wirtschaftlichen Folgen. Der Iran ist weltweit eines der am härtesten getroffenen Länder und dringend auf Unterstützung angewiesen. China lieferte unter anderem 250.000 Schutzmasken sowie zehntausende Testkits für das neuartige Corona-Virus an den Iran.

Gemeinsam mit Russland setzte sich China zuletzt im Weltsicherheitsrat für die Belange des Iran ein. Während die USA eine Verlängerung eines im Oktober auslaufenden Waffenembargos forderten verweigerten die beiden anderen Großmächte ihre Zustimmung. Auch das von Präsident Trump einseitig aufgekündigte Atomabkommen wollen China und Russland erhalten und stehen damit an der Seite von Frankreich, Deutschland und Großbritannien. Derweil schlägt der US-Präsident mit heftigen Sanktionen gegen jeden, der seinem Kurs nicht folgt. Auch Unternehmen, die ihren Sitz zwar nicht in den USA haben, im wichtigsten Markt der Welt aber Geschäfte machen wollen droht er mit Strafen. Dagegen wehren sich nicht nur die Europäer, sondern auch China.

 

Iran auch für Neue Seidenstraße relevant

Auch für das chinesische Prestige-Projekt “Neue Seidenstraße” spielt der Iran eine wichtige Rolle. Das berichtete kürzlich das Magazin “Internationale Politik und Gesellschaft”. Das Projekt hat zunächst eine ökonomische Relevanz und soll Chinas Handelsbeziehungen in der Welt fördern. Zugleich ist es aber auch ein Projekt zum Ausbau seiner außenpolitischen und militärischen Bedeutung in der Welt. Bisher hatte Pakistan eine Schlüsselrolle in der Region eingenommen. Der Iran wäre hier eine wichtige Ergänzung. Schon heute sind chinesische Firmen an wichtigen Infrastrukturprojekten im Iran beteiligt. Dazu gehört unter anderem der Ausbau des Eisenbahnnetzes im Land. Doch auch auf anderen Gebieten will China seinen Einfluss in der Region ausbauen. So beliefert China den Iran als einer der wichtigsten Partner mit Rüstungsgütern. Militärflugzeuge genießen wichtige Überflugrechte über dem Land. So bekommt das Wirtschaftsprojekt “Neue Seidenstraße” auch eine bedeutende militärische Komponente. Im Kern geht es der chinesischen Führung dennoch um den Ausbau des globalen Handels und den Zugang zu wichtigen Zukunftsmärkten.

Informieren Sie sich hier über unsere Transporte nach China und Iran

 

Bildquelle: Pixabay – geralt

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Einheitliche Plattform für den Export und Import nach Russland

Russland läutet das neue Jahrzehnt mit einem revolutionären Vorschlag für die Logistik Branche ein. Speditionen sollen Importe, Exporte und Transite in Russland künftig zentral über ein einheitliches Portal melden können. Diese sogenannte One-Window Strategie soll nach Plänen des russischen Wirtschaftsministeriums bereits 2020 eingeführt werden. Bis Februar will die Behörde den Vorschlag ausarbeiten und den zuständigen Institutionen zur Beratung vorlegen. Die Einrichtung einer solchen Zentralstelle für das Einreichen von Dokumenten für den Außenhandel wäre für das russische Logistik-Wesen revolutionär. Bisher laufen die Verfahren noch über eine Vielzahl verschiedener zuständiger Stellen.

Derzeit haben es Speditionen in Russland mit zahlreichen Dokumenten zu tun, die in verschiedenen Ausfertigungen bei verschiedenen Behörden vorgelegt werden müssen. Für die Verarbeitung dieser Datenmengen fehlt in Russland derzeit jede Art von Vereinheitlichung. Das führt dazu, dass Importeure und Exporteure in dem Land in manchen Fällen bis zu 70 unterschiedliche Formulare ausfüllen, die in verschiedenen Kombinationen bei verschiedenen Kontrolleinrichtungen vorgelegt werden müssen. Das hat einen enormen bürokratischen Aufwand aufseiten der Unternehmen zur Folge und verlängert Genehmigungsverfahren und Ausfuhrprozesse enorm.

 

Russische Zollvorschriften: Äußerst komplexe Bürokratie vereinfachen

Dazu kommt, dass sich die Anforderungen für den Außenhandel mit Russland stetig ändern. Hier haben vor allem kleinere Spediteure und Händler Schwierigkeiten, stets den Überblick zu behalten. Mit seinem One-Window Prinzip zielt das Ministerium somit auch vor allem auf diese Zielgruppe. Mit der Einrichtung einer einheitlichen Anlaufstelle sollen diese Unternehmen entlastet werden und der Handel mit Russland soll leichter werden. Hier würden auch alle Änderungen bei den Zollvorschriften und den Dokumentationspflichten an einer Stelle erfasst und für Unternehmen abrufbar gemacht. Diese müssen somit nicht weiter eine Vielzahl von Quellen laufend beobachten, um in der russischen Handels-Bürokratie den Überblick zu behalten.

Dokumente und Formulare sollen künftig nur noch einmal gesammelt eingereicht werden. Von dieser Plattform aus werden die Dokumente an alle zuständigen Behörden weitergeleitet, die sofort Zugriff auf die Unterlagen bekommen. Darüber, welche Behörden im Einzelnen unterrichtet werden müssen, brauchen sich Speditionen von da an keine Gedanken mehr zu machen. Der Abruf und die Übermittlung erfolgt vollautomatisch über die zentrale Anlaufstelle. An einer Stelle werden alle Anforderungen einheitlich und zentral koordiniert, sodass Transportunternehmen nicht mehr lange auf einzelne Entscheidungen warten müssen. Neben Zollsätzen und Steuersätzen wird über das einheitliche Berichtssystem auch geprüft, ob erforderliche Lizenzen und Zertifikate vorliegen. Alle Dokumente werden einheitlich gebündelt an dieser Stelle eingereicht und an die zuständigen Dienststellen übermittelt.

 

Einheitliche Anlaufstelle: So sparen Unternehmen Zeit und Geld

Transportunternehmen sollen nicht nur von kürzeren Wartezeiten, sondern auch von Kostensenkungen beim grenzüberschreitenden Transport profitieren. Bei den Kosten wird eine Effizienzsteigerung von bis zu 50 Prozent erwartet. Ob die neue zentrale Anlaufstelle von einem privaten Betreiber bereitgestellt wird, oder ob sie bei einer staatlichen Stelle angesiedelt sein wird, ist derweil noch offen. Die genaue Ausgestaltung wird auch von den Beratungen in den Institutionen abhängen. Das Wirtschaftsministerium rechnet dennoch damit, dass die Plattform bis November 2020 ans Netz gehen kann, sofern keine unerwarteten Probleme auftreten.

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Zoll: So wird die Ausfuhranmeldung rechtssicher

 

Ein Unternehmen, das Güter exportiert oder importiert, muss das an der Grenze beim Zoll melden. Für viele Ausführer ist das eine bürokratische Herausforderung und Fehler bei der Ausfuhranmeldung können auch nach längerer Zeit noch empfindliche Bußgelder nach sich ziehen. Ein Blick auf die Rechtslage offenbart das Problem: Gerade im internationalen Güterverkehr ist nicht immer einheitlich geregelt, welche Rolle die einzelnen beteiligten Unternehmen bei der Ausfuhr spielen. Das macht das rechtlich einwandfreie Ausfüllen der erforderlichen Ausfuhranmeldung zu einer komplexen Aufgabe.

 

Unsicherheit und Sorgen beim Zoll

Unternehmen, die Import und Export von Gütern betreiben, sehen sich aufgrund dieser Anforderungen großer Unsicherheit gegenüber und sorgen sich vor unabschätzbaren Folgen bei den bürokratischen Prozeduren. Manche Unternehmen bewältigen diese Herausforderung im eigenen Haus und beschäftigen ausgebildete Experten. Für andere Unternehmen lohnt es sich dagegen, eine professionelle Zollagentur zu engagieren. Zollagenten sind auf die Feinheiten bei einer Ausfuhrdeklaration spezialisiert und geben Exporteuren und Importeuren bei solchen Fragen eine gewisse Sicherheit. Bei jeder Ausfuhr stellt sich die entscheidende zollrechtliche Frage, welcher beteiligte Akteur welche rechtlich Rolle innehat. Wer ist der Ausführer bei einem Exportgeschäft und wer gilt als Anmelder einer Ausfuhr? Für viele Unternehmen stellt sich zusätzlich die Frage, wer in legitimer Vertreter ist. Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen und fundierte Antworten geben zu können, soll im folgenden Beispiel exemplarisch aufgezeigt werden, wie eine rechtlich einwandfreie Ausfuhranmeldung diese Rollen verteilt.

 

Beispiel zur Erläuterung der Zollvorschriften

Man stelle sich ein in Deutschland angesiedeltes Unternehmen vor, dem verschiedene Tochtergesellschaften innerhalb der Europäischen Union und in Drittländern der EU gehören. Diese Firma, nennen wir sie einmal Ausfuhr GmbH, verkauft selbstproduzierte Industrieprodukte und exportiert diese sowohl innerhalb der Europäischen Union wie auch an Abnehmer in Drittländern außerhalb des Blocks. Ihre Tochtergesellschaften haben dabei verschiedene Funktionen inne. Manche führen produzierende Tätigkeiten aus, andere sind nur am Vertrieb der Produkte beteiligt. In Belgien hat die Ausfuhr GmbH eine rechtlich selbstständige Tochter, die Ausfuhrgesellschaft Brüssel. Diese Firma schließt eigenständig Lieferverträge mit Unternehmen auf der ganzen Welt ab. Mit der Drittland AG in Thailand hat die Ausfuhrgesellschaft einen Vertrag über die Belieferung mit Industriemaschinen abgeschlossen. Diese kauft sie von der in Deutschland ansässigen Ausfuhr GmbH, kommt mit dieser aber darüber ein, dass die Güter direkt aus Deutschland nach Thailand exportiert werden. Obwohl die Ausfuhr GmbH also den Export der Güter übernimmt, hat sie selbst keinerlei vertraglichen Beziehungen mit dem Abnehmer, der Drittland AG.

 

Der Zollkodex regelt die Ausfuhranmeldung

In diesem Geflecht stellt sich nun für die beteiligten Unternehmen die Frage, welche Partei aus Sicht des Zollrechts eine Ausfuhranmeldung abgeben muss. Die Antwort verbirgt sich im Zollkodex der Europäischen Union und beruht auf zwei Regelungen. Ausführer im Sinne von Absatz 5 im Artikel 116 ist zunächst einmal dasjenige Unternehmen, auf dessen Rechnung die Ausfuhr angemeldet wird. Klarer formuliert meint dieser Paragraf denjenigen Akteur, in dessen Namen ein Gut exportiert wird. Aufgrund dieses Satzes ist die Ausfuhrgesellschaft Brüssel im Beispielfall verantwortlich für die Ausfuhrdeklaration und muss den Export bei der Zollbehörde anmelden. Artikel 788, Absatz 1 ZK-DOV definiert den Ausführer. Dabei wird noch eine zweite Bedingung genannt. Das Unternehmen, auf dessen Rechnung ein Gut ausgeführt wird, muss zugleich Eigentümer der auszuführenden Güter sein, oder eine äquivalente Verfügungsberechtigung innehaben. Beide Bedingungen werden in unserem Fall von der Ausfuhrgesellschaft Brüssel erfüllt. Sie ist der Auftraggeber des Exports und in diesem Sinne werden die Waren auf ihre Rechnung ausgeführt. Dass der tatsächliche Export der Güter durch die in Deutschland ansässige Ausfuhr GmbH durchgeführt wird, spielt daher für die Frage nach dem verantwortlichen Anmelder keine Rolle. Die Ausfuhr GmbH handelt ausschließlich im Auftrag ihrer belgischen Tochter und ist daher nur ein Agent. Ausführende Person ist unbestreitbar die Tochtergesellschaft. Zur Klärung steht nun noch die Frage nach dem Eigentumsverhältnis offen. Hier stehen Unternehmen einer besonders unklaren Rechtslage gegenüber. Daher ist auf bestimmte Feinheiten zu achten.

 

Eigentum und Verfügungsberechtigung bei der Zollanmeldung

Die zweite Bedingung aus Artikel 788, Absatz 1 ZK-DOV sieht vor, dass das anmeldende Unternehmen zugleich Eigentümer der Ware ist, oder eine vergleichbare Verfügungsberechtigung hat. Problematisch ist hier, dass die Zollvorschriften der Europäischen Union selbst keine Definition für Eigentum im relevanten Sinne anbietet. Aufgrund dieser fehlenden Klarstellung im Kodex gelten die Rechtsbedingungen der Mitgliedsstaaten der EU und die sind keineswegs einheitlich. Ein Blick auf die zivilrechtlichen Bestimmungen der Länder im Block zeigt nämlich, dass Eigentumsübertragungen unter Umständen sehr unterschiedlich geregelt sind. Das hat zur Folge, dass sich je nach Rechtslage auch die Bestimmung des Eigentümers unterscheiden kann.

Diese Unklarheit führt dazu, dass der Bestimmung einer „ähnlichen Verfügungsberechtigung” im Paragrafen ein gewisser Vorzug eingeräumt werden sollte, da eine Festlegung des Eigentumsverhältnisses eine bestimmte Definition braucht. Wenn an das auf den von uns betrachteten Beispiel Export überträgt, ist festzustellen, dass die Ausfuhrgesellschaft Brüssel fraglos eine solche Verfügungsberechtigung innehat. Sowohl ihre wirtschaftlichen wie auch ihre rechtlichen Beziehungen weisen sie in diesem Geschäft diese maßgebliche Rolle eindeutig aus. Im elektronischen Zollverwaltungssystem ATLAS ist daher die Ausfuhrgesellschaft Brüssel als Ausführer einzutragen.

 

Zollagenten helfen bei Unsicherheit

Um in solchen komplexen Strukturen den Überblick zu behalten, ist für Unternehmen ohne eigene Expertise die Nutzung einer Zolldienstleistung von Zollagenten hilfreich. Das ist besonders vor dem Hintergrund zu beachten, dass Ausfuhrgenehmigungen nur in einem eng begrenzten Rahmen korrigiert werden können. Unterläuft einem Exporteur bei der Ausfuhrdeklaration ein Fehler, der erst im Nachhinein auffällt, setzt der Europäische Gerichtshof enge Grenzen für eine nachträgliche Korrektur. Bei einem Antrag auf eine Ausfuhrerstattung kann sich ein solcher Fehler im Nachhinein auch finanziell auswirken. Eine Berufung auf ein Versehen bei der Ausfuhranmeldung ist hier keine Lösung, weshalb ein rechtlich einwandfreies und fehlerloses Ausfüllen der Ausfuhrdeklaration unbedingt nötig ist. Vorsicht und vor allem eine ausreichende fachliche Kompetenz sind daher beim Export unerlässlich, will man bei der Verzollung nicht auf unangenehme Schwierigkeiten stoßen.

 

Weiter zu: Ausfuhranmeldung Schweiz

 

Weitere Infos über unsere Transportdestinationen in Russland und Osteuropa

 

Bildquelle: https://pixabay.com/de/users/WikimediaImages-1185597/

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Hyperloop in der Ukraine revolutioniert europäische Transportinfrastruktur

Die Ukraine wird zum Testgelände für eine der ersten Hyperloop Strecken der Welt und wird damit eine wichtige Rolle in der zukünftigen Vernetzung zwischen Europa und Asien einnehmen. Bereits im Februar 2018 hatte das Verkehrsministerium des Landes bekannt gegeben, eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Zukunftstechnologie spielen zu wollen. Teil des Projektes sind unter anderem die Akademie der Wissenschaften der Flugzeugbauer Yuzhmash, sowie der staatliche Hersteller von Rüstungsgütern Ukroboronprom. Zahlreiche weitere Unternehmen des Landes haben eine Beteiligung an dem Projekt angekündigt, das von der US-amerikanischen Hyperloop Transportations Technologies (kurz: Hyperloop TT) geführt wird.

 

Erster kommerzieller Hyperloop

Das Abkommen zwischen HyperloopTT und der Ukraine besiegelt den Bau des ersten kommerziell betriebenen Hyperloops der Welt. Für die Ukraine gehört das Projekt zum großen Rahmen der nationalen Verkehrsstrategie 2030 und soll bereits in den kommenden 5 bis 10 Jahren fertiggestellt sein. Die Technologie hinter dem Hyperloop verspricht unsere Reisezeit um mehrere Stunden zu verkürzen. Wenn ein Hyperloop Netz einmal die ganze Welt umspannt, werden die Kontinente noch näher zusammenrücken. Bibop Gresta, der Vorsitzende von Hyperloop verweist in diesem Zusammenhang vor allem auf die exponierte geografische Lage der Ukraine. In der Logistik könnte das Projekt eine Revolution für den Handel zwischen Asien und Europa bedeuten. Mit direkter Anbindung an die neue Seidenstraße ergeben sich enorme Potenziale für die Ukraine als Handelsdrehkreuz zwischen den Kontinenten.

 

Technologie der Zukunft wird Realität

Derzeit konkurrieren zahlreiche Unternehmen um den Vorsprung bei der Entwicklung einer der wichtigsten Technologien unseres Jahrhunderts. Dirk Ahlborn, CEO von HyperloopTT machte in einer Stellungnahme darauf aufmerksam, dass man proaktives Handeln von Regierungen begrüße, das zur Entwicklung der Technologie beitragen wird. Seit Tesla Gründer Elon Musk einen Entwurf der Technologie zur freien Verfügung gestellt hat, gilt die Idee als die Verkehrsrevolution unserer Zeit schlechthin. Ahlborn sieht im Hyperloop eine Schlüsseltechnologie für die Wende hin zu einer vernetzten, nachhaltigen und intelligenten Logistik-Infrastruktur der Zukunft. Mit mehr als 1.200 Kilometern in der Stunde sollen Güter und Menschen in Röhren durch die Welt reisen, die etwa doppelt so groß sind, wie die New Yorker U-Bahn.

 

Zertifizierung anhand einer Teststrecke

Die nun in der Ukraine geplante Strecke für den Hyperloop soll zunächst 10 Kilometer umfassen und Grundlage für die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen sein. Weil mit dem Projekt in vieler Hinsicht Neuland betreten wird, begleiten die ukrainischen Behörden jeden Schritt und stehen dem Unternehmenskonsortium bei der Projektentwicklung an der Seite. Wird die Teststrecke ein Erfolg, soll in einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) der Bau eines funktionsfähigen Transportnetzes realisiert werden.

 

Beitragsbild: CC BY-SA 4.0 – https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Camilo_Sanchez

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Autonome LKW revolutionieren die internationale Spedition

Die Logistik Branche steht international vor einer Revolution. Autonome Fahrzeuge werden die Art, wie Güter versendet werden radikal verändern. Diese Entwicklung stellt die Speditionen, aber auch Politik und Gesellschaft vor große Herausforderungen. Besonders im grenzüberschreitenden Verkehr müssen regulatorische Voraussetzungen für selbstfahrende LKW geschaffen werden, die einen reibungslosen Transport von Gütern gewährleisten. Aus diesem Grund steht die Entwicklung unbemannter Fahrzeuge im Fokus der Russland Spedition und Osteuropa Logistik. Russland ist einer der bedeutendsten Handelspartner Deutschlands und der ungehinderte Warenfluss ein zentraler Bestandteil des Handels. Autonom fahrende LKW werden im Russland Handel daher spürbare Folgen haben.

 

Regulatorische Anforderungen

Besonders wichtig für die Entwicklung autonomer Fahrzeuge ist die Schaffung der richtigen regulatorischen Grundlagen. Gesetze und Verordnungen sind heute international darauf ausgelegt, dass Fahrzeuge von einem individuellen Fahrer gesteuert werden. Es muss unter anderem geklärt werden, wer bei einem Schaden haftet und wer für Verkehrsmanöver der Fahrzeuge die Verantwortung trägt. Bisher geht die Debatte in dieser Hinsicht in eine klare Richtung. Verantwortlich für das Verhalten des autonomen Fahrzeuges auf der Straße ist grundsätzlich zuerst der Eigentümer beziehungsweise der Bediener des LKW. Lediglich in den Fällen, in denen die Fehlerursache auf fehlerhaft programmierte Fahrzeuge zurückgeführt werden kann, wird die Verantwortung bei den Herstellern liegen. Wichtiger jedoch als die individuelle rechtliche Regelung der Verantwortung für autonom fahrende Lastwagen ist für internationale Speditionen wie die Russland Spedition aber, dass grenzüberschreitend verlässliche und einheitliche Regeln aufgestellt werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch in Zukunft der Transit auch über Landesgrenzen hinweg flüssig verläuft.

 

Russische und Deutsche Experten im Gespräch

Aus diesem Grund tauschen sich bereits heute Experten aus der EU und Russland über die aktuellen Entwicklungen rund um das autonome Fahren aus. Auch die Zukunftsperspektiven der Technologie spielen eine wichtige Rolle. Kürzlich trafen sich daher Experten im Büro der Cognitive Technologies und deutscher und europäischer Gremien im Moskauer Firmensitz des führenden russischen Technologieunternehmens. Gemeinsam erörterten die Tagungsteilnehmer entscheidende Fragen im Zusammenhang mit autonomen Fahrzeugen. Wichtig ist, dass bereits jetzt international eng abgestimmt wird, welche Regelsysteme künftig auf den Straßen Europas gelten. Nur wenn hier einheitliche Grundlagen geschaffen werden, ist sichergestellt, dass die Speditionen auch weiterhin problemlos über Europas Ostgrenzen hinweg operieren können.

 

Autonome LKW reduzieren Kosten

Die Technologie ist schon heute vielversprechend. Kostensenkungen. Das wird sich besonders auch auf die Russland Spedition auswirken. Sinkende Kosten für den Transport sind ein starker Anreiz, das Handelsvolumen auszubauen. Der schon heute wichtige Handelspartner wird damit für Deutschland weiter an Bedeutung gewinnen. Autonome Fahrzeuge bringen nicht nur Ersparnisse bei Verbrauch und der Vermeidung durch Unfälle. Sie sind auch integraler Bestandteil der vernetzten Logistik, bei der Lager, Waren und Fahrzeug gemeinsam interagieren, um alle erforderlichen Güter zur erforderlichen Zeit am richtigen Ort zu haben. Die so vernetzten Systeme werden auch über Landesgrenzen hinweg eingesetzt werden. So kann der passende LKW bei einer Bestellung aus Russland automatisch ohne weitere menschliche Aktion zum entsprechenden Lieferanten geordert werden. Fahrzeiten, Verzögerungen durch Staus und andere Eventualitäten sind von Beginn an eingerechnet, sodass die Systeme Hand in Hand ineinander greifen.

 

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Autonome LKW zur Zollabfertigung

Ein weiterer Aspekt, der mit der Digitalisierung der Logistik einhergeht, ist die digitale Vernetzung mit Zollbehörden. Der autonome LKW kann so bei der Grenzüberquerung selbstständig die Verzollung erledigen. Bereits lange vor dem Erreichen der Grenze hat das integrierte Logistiksystem bereits die Verzollung angemeldet und sich mit den Systemen der verantwortlichen Behörden abgestimmt. Lange Wartezeiten an den Grenzen werden damit der Vergangenheit angehören. Dieser Punkt macht besonders deutlich, dass die Vorzüge der Autonomisierung im Güterverkehr nicht auf das reine Bewegen von Gütern beschränkt sind. Vielmehr geht es darum, alle Bestandteile von Lieferketten in einem komplexen und intelligenten System zu vernetzen.

 

Sicherheit ist das wichtigste Argument

Bei all diesen Neuerungen bleibt allerdings weiterhin die verbesserte Sicherheit das wichtigste Argument für die Entwicklung autonomer Fahrzeuge. Zwar warnen Experten noch davor, dass Systeme unbedingt vor Angriffen aus dem Internet geschützt werden müssen. Wenn diese Hürde allerdings genommen ist, werden autonome Fahrzeuge im Lastenverkehr zu einer radikalen Reduzierung des Risikos Mensch führen. Während der Computer an jeder roten Ampel hält, neigen Menschen dazu, diese Regeln zu missachten. Auch Geschwindigkeitsbegrenzungen werden von der Maschine strikt eingehalten. Sie weiß auch zu jederzeit, die Geschwindigkeit an die Verhältnisse anzupassen. Diese Verbesserungen bedeuten für alle Teilnehmer am Straßenverkehr eine verbesserte Sicherheit. Für die Speditionen bedeuten sie zudem allerdings auch eine starke Erhöhung der Zuverlässigkeit ihrer Transporte.

 

Nicht auf die Zukunft warten

Während der autonome LKW noch eine Zukunftsspekulation ist, haben die Speditionen schon heute den digitalen Wandel eingeläutet. Bei der internationalen Spedition können Kunden heute rund um die Uhr ihre Sendung tracken. Digitale Verwaltung und intelligente Systeme machen es möglich, jederzeit die Transporte den Anforderungen gemäß zu steuern. Auch bei der Zollverwaltung sind zahlreiche Innovationen eingeführt worden. Während IT-Entwickler also noch an der Entwicklung des autonomen LKW tüfteln, führen Speditionen die digitale Revolution auf allen möglichen Feldern schon heute durch.

Bildquellen: mit freundlicher Genehmigung von Daimler Deutschland

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Zollabwicklung fällig? Zollagenten unterstützen beim komplizierten Zollprozess

 

 

Waren im Import und Export, müssen an fast jeder Grenze der Welt durch den Zoll. Zwar gibt es Freihandelszonen wie den Europäischen Wirtschaftsraum, doch wer Frachten aus der EU exportiert oder Güter aus Drittländern erhält, muss sich um die Abfertigung beim Zoll kümmern. Damit der internationale Handel ohne Probleme läuft, ist ein reibungsloser Prozess beim Zoll eine Grundvoraussetzung.

 

Zollabfertigung mit der ATLAS-Ausfuhr-Software

Für große Unternehmen, die viele Güter exportieren, lohnt sich daher die Anschaffung der ATLAS-Ausfuhr-Software. Dieses Programm dient speziell der Abwicklung beim Zoll. Für kleinere Unternehmen sind allerdings die Kosten für Anschaffung und qualifiziertes Personal viel zu hoch. Damit auch deren Exporte nicht beim Zoll hängen bleiben, gibt es deutsche Zollagenturen, die im Auftrag der Exporteure die Kommunikation mit Zollbehörden in den Zielländern der Ware übernehmen.

 

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Import / Export

Der deutsche Zoll ist für die Abfertigung von Waren hervorragend gerüstet. Insgesamt arbeiten für die Bundesbehörde 39.000 Menschen die modernste IT-Verfahren für die Logistik. Verteilt ist diese Infrastruktur auf 43 Hauptzollämter, 270 Zollämter und acht Ämter der Zollfahndung. Aufgabe des Zolls ist die Erhebung von Steuern und Zollabgaben, Verbrauchssteuer und Einfuhrumsatzsteuer.

 

Zollabwicklung ist komplex

Die Zollabwicklung ist kein Kinderspiel. Komplexe Regeln und Prozesse erfordern das Wissen und die Erfahrung von Zoll-Experten. Laien blicken bei Zollangelegenheiten schnell nicht mehr durch. Große Unternehmen in der Exportwirtschaft dagegen können sich dieses Unwissen nicht leisten. Daher beschäftigen sie häufig eigene Spezialisten für die Verzollung von Waren. Wer für welche Kosten aufkommt, wo sich eine Ware gerade befindet und wo Vergünstigungen möglich sind, können nur Zoll-Experten genau einschätzen. Sie wissen, in welchen Fällen von einer endgültigen oder bloß einer vorübergehenden Ausfuhr die Rede ist, wann man von Wiederausfuhr spricht kennen verschiedenste Versandverfahren und verstehen die Überlassung in den zollrechtlich freien Verkehr. Auch unter dem Begriff Präferenzdokument können sie sich etwas vorstellen.

 

Einheitlicher Zollkodex in der EU

In der Europäischen Union gilt seit dem ersten Mai 2016 ein einheitlicher Zollkodex. Darin sind alle Zollangelegenheiten innerhalb der Union rechtsverbindlich geregelt. Das Werk umfasst neben einer Grundverordnung drei Regelsätze, die alle Übergangsregeln benennen und detaillierte Auskunft über Durchführungsbestimmungen geben. In diesem Zollkodex sind zahlreiche Neuerungen enthalten. Dazu zählen neue Regeln zu IT-Prozessen, die bis zum Jahr 2020 umgesetzt werden müssen.

Für viele Personen und kleinere Betriebe sind diese komplexen europäischen Regelwerke schwer zu verstehen und umzusetzen. Zolldienstleister helfen bei der Umsetzung dieser Regeln. Allerdings sollten sich Unternehmen frühzeitig mit den Bestimmungen auseinandersetzen, damit Genehmigungen rechtzeitig eingeholt werden können und es bei der Verzollung nicht zu unnötigen Verzögerungen kommt.

 

Elektronische Zollanmeldungen erleichtern den Prozess

 

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Vor allem für Ausfuhren, die einen Wert von 1.000 Euro übersteigen, ist eine Ausfuhrerklärung erforderlich. Für manche Sendungen gibt es die Möglichkeit, die elektronische Zollanmeldung zu nutzen. Dabei handelt es sich um ein einstufiges Verfahren beim Grenzzollamt, das den Abfertigungsprozess vereinfacht.

Anders sieht es aus, wenn der Warenwert 3.000 Euro übersteigt. In diesem Fall kommt das zweistufige Verfahren zur Anwendung. Dazu muss die Ausfuhrgenehmigung in der Zollstelle desjenigen beantragt werden, der die Waren ausführt. In der Regel handelt es sich dabei um den Lagerort der auszuführenden Waren. Wenn der Export durch die Zollbehörde freigegeben wurde, kann die Ware ausgeführt werden. An der Zollstelle der entsprechenden EU-Außengrenze wird dann die Ausfuhr durch einen Ausfuhrvermerk bestätigt. Der Zollagent reicht diesen Vermerk an seinen Kunden weiter, der damit gegenüber den Finanzbehörden die Ausfuhr nachweisen kann. Somit werden für die betreffenden Waren keine Umsatzsteuern fällig.

Doch so einfach, wie diese Prozessbeschreibung auf den ersten Blick aussieht, ist das Zollverfahren nicht. Gegen einige Länder, wie zum Beispiel den Iran oder Russland, wurden Handelssanktionen verhängt. Ausfuhren von sanktionierten Gütern in diese Länder ist strikt verboten. Nicht immer werden Ausfuhrgenehmigungen daher nach einem Antrag erteilt. Ein Verstoß gegen Ausfuhrbestimmungen kann mit hohen Bußgeldern geahndet werden. Zollagenten holen aktuelle Informationen zu den gelten Ausfuhrbestimmungen auf der Internetseite des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (kurz: BAFA) ein.

Für die Anmeldung einer Ausfuhr muss unbedingt die Zolltarifnummer angegeben werden. Daneben sind Informationen zu Absender und Empfänger, eine möglichst genaue Bezeichnung der Waren, das Gewicht und der Wert der auszuführenden Güter anzugeben.

Die Angabe der Zolltarifnummer ist erforderlich, weil danach der Zollsatz bestimmt wird, der bei der Ausfuhr zu entrichten ist. Um den Zollprozess so schnell und einfach wie möglich durchführen zu können, sollten die Daten über die Waren so genau wie möglich sein. Wer an dieser Stelle einen Fehler macht, kann auch mehrere Jahre nach der Ausfuhr noch in Schwierigkeiten geraten. Prüft der Zoll ein Unternehmen und entdeckt Fehler in den über ATLAS eingegebenen Daten, wird die Firma dafür in Haftung genommen. Die neuen Bestimmungen der EU nehmen jetzt allerdings auch die Zollagenten in die Haftung. Kann ein Zollagent nicht nachweisen, von den Fehlern im Antrag nichts gewusst zu haben, haftet er für das Vergehen.

 

zollabwicklung-worauf-achtenWorauf müssen Speditionen bei der Verzollung achten?

Insbesondere wenn Speditionen auch die Zollabwicklung für ihre Kunden übernehmen, müssen sie bestimmten Prüfpflichten nachkommen. Für Unternehmen in der Exportwirtschaft gilt, dass sie eine ganze Reihe von Kontrollpflichten beachten müssen. Durch das Exportkontrollrecht, was einen Teil des Außenwirtschaftsrechts darstellt, sind zahlreiche Freiheiten im Außenwirtschaftsverkehr eingeschränkt. Ob ein Geschäft mit Unternehmen im Ausland im Einklang mit diesem Regelwerk steht, muss jedes Unternehmen selbstständig prüfen, das Außenhandel betreibt. Vor allem bezieht sich diese Prüfpflicht auf die Beachtung von Ausfuhrverboten und Genehmigungspflichten.

 

Mit Kunden sprechen

Bei gelisteten Gütern sind die Pflichten von Speditionen weniger streng. Für die Ausfuhrgenehmigung sind in diesem Fall die Ausführer verantwortlich und im Sinne des Exportkontrollrechts sind Spediteure keine Ausführer. Dennoch besteht die Möglichkeit für Spediteure, bei Verstößen gegen Ausfuhrbeschränkungen als Gehilfe haftbar gemacht zu werden. Diese Pflichten sollten Spediteure nicht vernachlässigen. Zum Beispiel passiert es häufig, dass ein Spediteur auf Grundlage vergangener Aufträge unvollständig ausgefüllte Ausfuhranmeldungen selbst ausfüllt. Damit werden unnötige Risiken geschaffen, die nicht nur den Spediteur selbst, sondern auch den Ausführer treffen. Vor allem, wenn es im Zusammenhang mit den Dokumenten Unklarheiten gibt, sollten Spediteure daher unbedingt mit ihren Kunden sprechen und die Fehler gemeinsam korrigieren.

Das gilt umso mehr, wenn ein Kunde der Spedition nur wenige Erfahrungen im Exportgeschäft hat. In diesem Fall sollte der Spediteur die Feinheiten des Exportkontrollrechts kennen und ein Verständnis von den erforderlichen Prüfungen haben, die im Zusammenhang mit den Angaben in den Exportdokumenten erforderlich sind. Die Angaben, die auf dem jeweiligen Frachtbrief gemacht wurden, sowie die Anzahl der Packstücke und deren Zustand von außen müssen aufgrund des Frachtrechts ohnehin durch den Spediteur geprüft werden. Speditionen, die zusätzliche Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Verzollung von Waren anbieten, tragen die Verantwortung, alle erforderlichen Informationen von ihrem jeweiligen Auftraggeber einzuholen.

 

Verantwortung für die Wahl von Geschäftspartnern

Unternehmen, die Produkte ins Ausland exportieren, haben selbstverständlich die Pflicht sicherzustellen, dass die Vorschriften aus dem Exportkontrollrecht korrekt angewendet werden. Das beinhaltet auch die Pflicht für Unternehmen einschließlich Speditionen, die bekannten Sanktionslisten zu prüfen und sicherzustellen, dass ihre Geschäftspartner im Ausland nicht auf diesen Listen auftauchen. Für die Europäische Union gibt es zum Beispiel die CFSP-Liste. Dabei ist zu beachten, dass diese Kontrollpflicht auch gegenüber den Empfängern von Gütern besteht. Das EU-Recht regelt, dass Personen, Unternehmen oder andere Entitäten, die auf dieser Liste geführt werden, weder Gelder noch andere Ressourcen zur Verfügung gestellt werden dürfen.

Zusätzlich muss aufgrund von Embargoverordnungen geprüft werden, gegen welche Länder wirtschaftliche Sanktionen verhängt worden sind und in welchem Umfang diese Sanktionen greifen. Ein Blick auf das Embargo gegen Iran zeigt, dass nicht nur die Ausfuhr von bestimmten Gütern durch das Verbot erfasst wird, sondern ebenso deren Transport untersagt ist. Diese Regelung trifft insbesondere Spediteure oder Frachtführer. Bei Verstößen gegen die Vorschriften aus dem Iran-Embargo wie sowie jeder anderen Embargoverordnung, drohen strafrechtliche Konsequenzen.

 

Zollabwicklung mit spezieller Zertifizierung

Grundsätzlich ist die Zollabwicklung für Importe und Exporte in Europa standardisiert, sodass wir unsere Zolldienstleistungen problemlos industrieübergreifend anbieten können. Darüber hinaus unterstützen wir aber auch bei der Zertifizierung von Produkten, für die im Zielland besondere Regeln gelten. Aus Europa sind beispielsweise die CE Kennzeichnungen bekannt. Doch auch andere Länder wie beispielsweise Russland verlangen für bestimmte Produkte den Ausweis entsprechender Zertifikate. Damit es bei der Verzollung nicht zu Verzögerungen kommt, müssen alle erforderlichen Zertifizierungen vorgenommen sein, bevor ein Produkt aus- oder eingeführt wird.
Weil der Zertifizierungsprozess bei den zuständigen Behörden sehr komplex sein kann, sollten sich Exporteure rechtzeitig um die erforderlichen Dokumente kümmern, um jede Verzögerung bei der Verzollung zu vermeiden. Betroffen von der Anforderung von Zertifikaten können beispielsweise Maschinen, Produkte aus der Automobilindustrie oder Spielwaren sein.

 

Phytosanitär- und Veterinärabfertigung

Eine weitere Klasse kritischer Produkte für eine gelungene Zollabfertigung stellen Veterinär- und Phytosanitärprodukte dar. Viele Länder haben besonders strenge und abweichende Anforderungen beim Im- und Export von Produkten, die in der Nahrungsmittelindustrie Verwendung finden. Für die Verzollung dieser Produkte sind daher besondere Kenntnisse und Erfahrung in diesen Bereichen erforderlich.

 

Zollservice für Transitabfertigung

Nicht nur bei der Ein- und Ausfuhr zu verzollender Güter ist auf die zollrechtlichen Anforderungen zu achten. Gleiches gilt bei der Durchfuhr anderer Zollräume. Auch die Zollabfertigung für den Transit wird elektronisch verwaltet. Hierbei gilt es zu vermeiden, die Verzollung in Transitländern zu vermeiden und gleichzeitig den Transport ohne zeitliche Verzögerung an Zollkontrollen zu bewältigen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass Fahrzeuge oder Behälter, mit denen die Güter transportiert werden sollen, für die Durchfuhr des Transitlandes verplombt werden können.

 

Besondere Regeln beim gemeinsamen Versandverfahren

Bei Ländern, die an das sogenannte gemeinsame Versandverfahren angeschlossen sind, oder die über dieses Verfahren genutzt werden können, wird zwischen zwei Gruppen unterschieden. Das T1-Verfahren findet bei solchen Transporten Anwendung, die zwischen EU-Staaten und Nicht-EU Staaten stattfinden, die über das gemeinsame Versandverfahren abgewickelt werden können. Grenzübergreifende Transporte innerhalb der EU, bei denen ein Transit über ein Nicht-EU-Land stattfindet, müssen das T2 Verfahren nutzen.

 

Wann brauchen Sie einen Zollservice?

Ob ein Zollagent hilfreich ist oder gar beauftragt werden muss, hängt in erster Linie von dem Land ab, in das Güter exportiert werden sollen. In Russland ist beispielsweise eine Abfertigung durch den Zoll ohne einen Zollrepräsentanten mit entsprechender Zertifizierung überhaupt nicht möglich. In Ländern wie Brasilien oder Südafrika ist der Einsatz von Zollagenten unter bestimmten Umständen erforderlich. In anderen Ländern ist aufgrund der komplizierten Zollvorschriften ein Zollagent empfehlenswert.

Gerne beraten wir Sie unverbindlich rund um das Thema Zoll und Ausfuhr. Kontaktieren Sie uns!

 

Weitere Infos über unsere Transportdestinationen in Russland und Osteuropa

 

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Kaspisches Meer: Bizarrer Streit um Macht und Rohstoffe

Russland, Iran und andere Anrainer beenden jahrzehntelangen Streit

Im August 2018 haben die Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres ein historisches Dokument unterzeichnet. Nach mehr als 20 Jahren Verhandlungen stellten die Staatschefs von Russland, Aserbaidschan, Turkmenistan, Kasachstan und Iran in Aktau, der Hauptstadt Kasachstans, ein Dokument vor, das wichtige Fragen über den Status des Rohstoffreichen Gewässers klärt. Andere wichtige Punkte wie beispielsweise die genaue Grenzziehung und somit die jeweiligen Ansprüche an den Rohstoffvorkommen bleiben vorerst offen.

 

Fischgründe und Bodenschätze

Die Aufteilung des Kaspischen Meeres hat aufgrund großer Vorkommen an Rohstoffen und Fischgründen eine besondere Brisanz. Unter dem Boden des Gewässers werden fast 50 Milliarden Barrel Erdöl und mehr als 8 Milliarden Kubikmeter Erdgas vermutet. Auch große Fischreviere locken Unternehmen aus der ganzen Welt in die Region. Weil sich die Anrainer bisher allerdings nicht auf den Status des Gewässers und damit auf die exakte Grenzziehung einigen konnten, war eine Ausbeutung der Reserven nicht möglich. Aserbaidschan, Russland und Turkmenistan hatten allerdings bereits in der Vergangenheit damit begonnen, erste Rohstoffe zu fördern. Dabei war häufig auch die Marine zum Einsatz gekommen, um die Arbeiten gegen andere Staaten der Region abzuschirmen.

 

See oder Meer: Die bizarre Frage des Status

Vordergründig dreht sich die Frage um den Status um das Kaspische Meer um einen banalen Streit um Worte. Die Anrainer konnten bisher nicht einvernehmlich klären, ob es sich bei dem Gewässer um ein Meer oder um eine See gemäß internationalen Standards handelt. Die Frage ist deshalb so entscheidend, weil die Entscheidung entweder für den Meeresstatus oder den Seestatus auch darüber entscheidet, welche Verfügung die angrenzenden Staaten über das Wasser und die darunter lagernden Rohstoffe haben. Handelte es sich beim Kaspischen Meer um einen See, müsste die Fläche gleichmäßig unter den angrenzenden Staaten aufgeteilt werden. Entschiede man sich dagegen für den Status als Meer, entfielen mehr als 30 Prozent an Kasachstan während, sich der Iran mit lediglich 15 Prozent abfinden müsste.

 

Gaspipeline wichtiges Streitthema

Turkmenistan hat ein besonderes zusätzliches Interesse an einer Klärung des Status. Das Land möchte mit einer neuen Pipeline Erdgas nach Europa transportieren. Das Projekt der Transkaspischen Pipeline findet vor allem in Europa viel Zuspruch. Die Union erhofft sich davon, weniger von russischem Erdgas abhängig zu werden. Russland dagegen fürchtet um eine wichtige Einnahmequelle und ein starkes politisches Druckmittel. Auch der Iran ist ein Gegner des Projekts. Zusammen mit Russland hat das Land bisher den bau verhindert und auf Risiken für das sensible und reichhaltige Ökosystem verwiesen. Die im Kaspischen Meer lebenden Störe sind für Iran eine wichtige Quelle für den besten Kaviar der Welt. Welche ökologischen Bedenken Russland dagegen vorbringen sollte bleibt unklar. An anderer Stelle tritt das Land nicht gerade als herausragender Umweltschützer auf. Allerdings haben auch Ökonomen Zweifel an der Rentabilität des Projekts. Eine aktuelle Studie der Oxford-University kommt zu dem Ergebnis, dass der Transport von Erdgas nach Europa auch mit der neuen Pipeline zu teuer sein dürfte.

 

Gemischte Reaktionen auf neues Abkommen

Aus den betroffenen Staaten kommen derweil gemischte Reaktionen auf die jüngste Einigung. Während Nursultan Nasarbajew, Präsident Kasachstans, von einer neuen Verfassung spricht, zeigt sich Hassan Rohani, Irans Präsident, skeptisch. Der Nachrichtenagentur Interfax sagte er, der rechtliche Status des Kaspischen Meeres bleibe vorerst ungeklärt, die Aufteilung der Bodenschätze ist nicht geklärt. Damit bleibt ein wichtiges Problem ungelöst. Andere Fragen, vom Naturschutz über Rechte beim Fischfang oder Probleme bei der Navigation von Schiffen konnten dagegen beantwortet werden. Grundsätzlich ist die Frage Meer oder See schwer zu beantworten. Durch seine Größe, die Zusammensetzung des Wassers und des Bodens hat das Gewässer zahlreiche Eigenschaften eines Meeres. Auf der anderen Seite ist das Kaspische Meer ein Binnengewässer, das keine direkte Verbindung zu den Weltmeeren hat eher ein See. Das neue Abkommen löst diesen Konflikt politisch, indem es dem Gewässer einen Mischstatus zuerkennt, auf dessen Regulierung sich die Anrainerstaaten im Einzelnen einigen müssen. Damit ergeben sich neue Spielräume, die im internationalen Recht bisher nicht offenstanden.

 

Einigung bei Militärpräsen

Auf einem anderen brisanten Gebiet gab es dagegen eine eindeutige Einigung. Streitkräfte aus Drittstaaten, so haben sich die Staatsführer geeinigt, sollten in dem Gewässer nicht stationiert werden dürfen. Das lag besonders im Interesse Russlands, das mit seiner starken Marine einen exklusiven Status erhalten will. Überlegungen Kasachstans, die Küste für die US-amerikanische Marine zu öffnen, sind damit erst einmal vom Tisch. Russland sichert sich damit seine Einflusszone in der Region und grenzt die Nato erfolgreich aus den Gewässern des Kaspischen Meeres aus. Damit verschafft sich Russland zugleich eine Stärkung seiner Position in künftigen Verhandlungen über die Ausbeutung der Rohstoffe unter dem See-Meer.

 

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Logistik-Infrastruktur in Russland: Nordostroute soll den Welthandel revolutionieren

 

In Russland wird kräftig in die Anbindung seiner arktischen Regionen investiert. Die lange vernachlässigten Gegenden sollen vor allem den Handel sowohl mit Europa wie auch mit Asien durch neue Transportwege stärken. Ein weiterer wichtiger Punkt sind Energieprojekte Russlands in der Region. Eröffnet werden die neuen Perspektiven durch das Abschmelzen des Polareises und die daraus folgende bessere Zugänglichkeit arktischer Breiten. Nun soll eine 686 Kilometer lange Eisenbahnstrecke in der Region errichtet werden.

 

Nordostpassage besser vernetzen

Das Eisenbahnprojekt zielt unter anderem darauf ab, die wichtige Seeroute im Norden, die Nordostpassage, direkt an Regionen im Ural sowie im Westen Sibiriens anzubinden. Arktische Gewässer, die durch das abschmelzende Eis immer besser befahrbar werden, sollen dadurch an Bedeutung gewinnen. In Zukunft soll aus dem Seeweg im Norden Russlands einer der wichtigsten Transportwege für den Handel auf der eurasischen Platte werden und Europa mit Fernost verbinden. Gegenüber vorhandener Routen, beispielsweise durch den Panamakanal un der den Suezkanal in Ägypten, wird der neue Weg durch das Nordmeer vermutlich eine Halbierung der Transportzeit bewirken. Allein diese Zeitersparnis verdeutlicht die Dimensionen dieses Projekts.

 

Einsparungen von bis zu 300.000 Euro pro Fahrt

Experten haben ausgerechnet, dass die Fahrt durch das Meer im Norden nicht nur sehr viel Zeit einsparen wird. Ein Frachtschiff mittlerer Größe würde die Route nicht nur 18 Tage schneller bewältigen als die alternativen Wege. Gleichzeitig würden auch 540 Tonnen Treibstoff eingespart. Insgesamt ergibt sich für die Route eine Ersparnis von 180.000 bis zu 300.000 Euro pro Jahr.

 

Eis und Wetter sind noch Probleme

Dennoch gibt es bei der Erschließung der Nordroute noch zahlreiche Unwägbarkeiten. Erst im vergangenen Monat hat Russland für 300 Millionen Euro mit dem Bau eines speziellen Eisbrechers begonnen, der für die Bedingungen im Nordmeer optimiert ist. Neben dem Eis ist unberechenbares Wetter eine weitere Schwierigkeit für die geschäftliche Befahrung der Route. Daher arbeitet Russland auch intensiv daran, Sicherheitstechnologien zu entwickeln, um die Route befahrbar zu machen. Außerdem soll die Region intensiver erforscht werden, damit das Gelände besser bekannt ist. Experten rechnen derzeit damit, dass die See um das Jahr 2050 vollständig befahrbar sein wird.

 

200 Milliarden Rubel für die Eisenbahn

Allein für das wichtige Eisenbahnprojekt nimmt der russische Staat viel Geld in die Hand. 200 Milliarden Rubel (etwa 2,8 Milliarden Euro) sollen in das Projekt investiert werden. Das “Nördlicher Breitengrad-Weg” 350 Kilometer Eisenbahnschienen sollen für dieses Megaprojekt neu errichtet werden. Ein weiterer Abschnitt von dieser Länge wird grundlegend saniert. Bis 2023 soll der Bau dieser Eisenbahnstrecke abgeschlossen sein. Dann sollen jährlich knapp 24 Millionen Tonnen Güter auf dieser Strecke transportiert werden.

 

Öl- und Gasreserven erschließen

Die neue Infrastruktur hat neben der Eröffnung neuer Handelsrouten auch zum Ziel, die russische Gas- und Ölförderung in der Arktis zu stützen. Unter dem Eis werden gigantische Rohstoffvorräte vermutet, zu denen neben fossilen Energieträgern auch Edelmetalle gehören. Damit diese Schätze aus den neuen Förderanlagen nach Europa und Asien transportiert werden können, ist die Errichtung einer entsprechenden Infrastruktur unvermeidbar.

Einer der wichtigsten Abnehmer für die neu zugänglichen Rohstoffe wird China sein, das sein Wachstum unaufhaltsam fortsetzt. Wichtige Investitionen in der Region werden daher auch von chinesischen Unternehmen und der Regierung aus Peking gestützt. Für Russland bedeutet das, einen starken und zahlungskräftigen Partner an seiner Seite zu haben, der auch in Zukunft ein zuverlässiger Abnehmer von Rohstoffen aus Russland sein wird. Mit Chinas Unterstützung ist es außerdem möglich, die enormen Investitionskosten problemlos zu schultern.

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Deutscher Osthandel: Zwischen überdurchschnittlichem Wachstum und neuen Sanktionsrisiken

 

Der Handel Deutschlands mit den Ländern im Osten Europas macht schon seit einiger Zeit durch überdurchschnittlich hohes Wachstum auf sich aufmerksam. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres wuchs der Handel mit den Ostländern um sechs Prozent, nachdem das Jahr 2017 bereits ein Gesamtwachstum von 10 Prozent gebracht hatte. Damit liegt das Wachstum auch in diesem Jahr wieder über dem durchschnittlichen Wachstum der Exporte aus Deutschland von etwa 4,5 Prozent. Nord Stream 2, gute Aussichten in Mittelosteuropa und positive Impulse aus Zentralasien lassen auch weiterhin ein starkes Wachstum erwarten. Getrübt wird die Stimmung derweil durch die neue US-Sanktionspolitik gegen Russland und den Iran, die besonders der deutschen Wirtschaft stark zusetzt.

 

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Mittelosteuropa sticht mit hohem Wachstum heraus

Zwar ist das Geschäft mit Russland im Osten weiterhin der bedeutendste Faktor. Mit besonders hohen Wachstumsraten zeigen sich aber derzeit eher der Westbalkan und Mittelosteuropa als besonders attraktive Märkte. Ganz vorne steht bei diesem überdurchschnittlichen Wachstum der Handel mit dem wichtigsten deutschen Handelspartner der Region, Polen. Getrieben vor allem durch starken privaten Konsum, wird die polnische Wirtschaft in diesem Jahr mit etwa 4 Prozent um 1,7 Prozentpunkte schneller wachsen als die gesamte Wirtschaft in der Europäischen Union. Das hat besonders auf den deutschen Außenhandel positive Auswirkungen. Allerdings trüben politische Unsicherheiten in Berlin und Warschau derzeit das Bild. In beiden Ländern befinden sich die staatlichen Institutionen in einer kritischen Phase, was sich negativ auf das Vertrauen bei den Unternehmen und somit auf den gemeinsamen Handel auswirkt. Neben Polen sind vor allem Ungarn und Tschechien wichtige Treiber der positiven Entwicklung des deutschen Osthandels. In den ersten vier Monaten des Jahres stieg der Handel mit Ungarn sogar um 9,3 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2017. Auch das Baltikum trägt mit überdurchschnittlichen Raten zum guten Gesamtbild bei.

 

Nord Stream 2 soll weiteren Impuls bringen

Von der derzeit geplanten neuen Gas-Pipeline durch die Ostsee, die auf direktem Wege Gas von Russland nach Deutschland befördern soll, erwarten Experten wichtige neue Wachstumsimpulse. Beim Ost-Ausschuss – Osteuropavereins der Deutschen Wirtschaft (OAOEV) rechnet man durch den Bau der neuen Leitung mit einer verbesserten Versorgung des deutschen und europäischen Marktes mit dem Energieträger. Das wird sich auch stabilisierend auf die Preise auswirken und den Unternehmen ein höheres Maß an Sicherheit verschaffen. Weil die Eigenproduktion von Gas innerhalb der Europäischen Union derzeit rückläufig ist, so der Verband, werden dringend neue Kapazitäten gebraucht. Diese können nur zuverlässig über die geplante Pipeline geliefert werden. Damit die Ukraine durch den neuen Transportweg nicht zu Schaden kommt, erwarten die Experten für den Osthandel allerdings auch von der Bundesregierung und der EU, dass sie sich weiterhin für die Aufrechterhaltung der Gasleitungen über das Festland einsetzen. Nord Stream 2, so sehen es die Experten, soll lediglich eine Ergänzung zu der vorhandenen Infrastruktur sein.
Vor allem die derzeitige Sanktionspolitik der USA gegenüber Russland und die Einmischung des transatlantischen Verbündeten in Europa machen allerdings Sorgen. Die EU und die Bundesregierung sollen sich diesen Machtspielen entgegenstellen und sich nicht den US-Forderungen ergeben. Nord Stream 2 ist für die europäische Wirtschaft ein elementares Projekt.

Sanktionspolitik stört den Ausblick

Auch im Übrigen trüben die neuen Sanktionsforderungen aus den USA den Ausblick auf den deutschen Osthandel. Der Ost-Ausschuss und Osteuropaverein erwarten daher von der EU und der Bundesregierung einen konsequenten Schutz der deutschen Unternehmen für ihren Handel im Osten. Über deutsche Handelspolitik, so der Verband, könne nicht in Washington entschieden werden. Auch die Sanktionen gegen den Iran haben die Verbände dabei im Blick. Diese sind einseitig durch die USA wieder verhängt worden und werden von der EU und Deutschland eigentlich nicht mitgetragen. Gleichwohl sind auch deutsche Unternehmen indirekt davon betroffen, fürchten sie doch den langen Arm der US-Justiz. Doch nicht nur bei den Sanktionen gegen den Iran erwartet die Gruppe Schutz durch die europäischen Regierungen. Auch die Sanktionspolitik gegen Russland dürfe nicht länger die deutsche Wirtschaft belasten. Auch hier könne die EU-Kommission eingreifen, indem sie eine Art Schutzschirm über europäische Unternehmen legt, die im Osten Handel treiben. Dass die USA mit Gasexporten nach Europa einen Ersatz für die Versorgung aus Russland darstellen können glaubt im OAOEV allerdings niemand. Sollten die USA wettbewerbsfähige Exporte anbieten, sieht man das als eine attraktive Ergänzung für den europäischen Energiemix. Den Handel mit Russland können die USA in dieser Hinsicht allerdings keinesfalls ersetzen.

Russland schwächelt trotz WM

Eine Folge der Sanktionen ist, dass der Handel mit Russland im laufenden Jahr trotz der Fußball Weltmeisterschaft mit Rekordinvestitionen schwächelt. Das FIFA-Event bietet zwar eine gute Grundlage für positive Impulse für den Osthandel. Insgesamt leidet die deutsche Wirtschaft in Russland aber unter den scharfen US-Sanktionen. Zu Beginn des Jahres macht sich das deutlich durch ein nur schleppendes Wachstum im wichtigen russischen Markt bemerkbar, das weit hinter anderen Ländern des europäischen Ostens zurückbleibt. Von der WM bleibe insgesamt zwar ein äußerst positiver Eindruck vom Wirtschaftsstandort Russland haften. Den enormen Schaden den der Außenhandel durch politische Entscheidungen genommen hat, kann die Veranstaltung allerdings keinesfalls ausgleichen. Letztlich ist die weitere Entwicklung im Handel mit Russland eine Entscheidung der politischen Institutionen auf beiden Seiten des Atlantiks. Nur wenn die Spannungen abgebaut und ein versöhnlicher Dialog aufgenommen werden kann, werden sich auch die wirtschaftlichen Verflechtungen wieder entwickeln können.

 

Aus Südosteuropa kommen positive Signale

Politische Versöhnung steht dagegen im südosten Europas auf dem Programm. Der Namensstreit zwischen Mazedonien und Griechenland kann möglicherweise schon bald endgültig beigelegt werden. Das würde dem Land endlich eine starke Annäherung an die EU und damit entsprechende wirtschaftliche Impulse ermöglichen. Der Osthandelsverband OAOEV sieht auch in diesem Fall die EU in der Pflicht, den positiven Entwicklungen den Rücken zu stärken und sich hinter eine Einigung zu stellen. Auch positiven Entwicklungen in Albanien sollte mehr Aufmerksamkeit zuteilwerden. Die Entwicklungen in dieser Region sind Meilensteine in einer weiteren starken Entwicklung des deutschen Osthandels und müssen jetzt in Angriff genommen werden, da sich historische Gelegenheiten bieten.

Auch in Richtung Zentralasien blicken die Experten mit Zuversicht. Usbekistan öffnet mit großen Schritten seine Märkte für Akteure aus dem Ausland und wolle sich verstärkt in Zusammenarbeit auch mit deutschen Firmen entwickeln. Diese Chancen gilt es jetzt aufzugreifen und die richtigen Schritte einzuleiten, um die positive Entwicklung nachhaltig zu stützen. Der Aufbau von wichtigen Netzwerken, um nachhaltige Strukturen zu festigen ist jetzt ein wichtiger Baustein in der Entwicklung. Vor allem mit Blick auf das sich ausbreitende China sieht der OAOEV die EU jetzt in der Pflicht, sich konsequent in Zentralasien zu engagieren und seine Position in der Region zu stärken.

 

Insgesamt positive Aussichten für den Osthandel

Alles zusammengenommen sieht der OAOEV vor allem positive Entwicklungen in Hinblick auf den deutschen Osthandel. Hohe Wachstumsraten und politische Annäherungen stimmen die Experten insgesamt optimistisch. Dabei sehen sie vor allem in der Festigung der angelaufenen positiven Entwicklungen eine wichtige Aufgabe der EU. Mit dem Aufbau eigener Netzwerke und Kooperationssysteme will man diese Entwicklung tatkräftig unterstützen und ist optimistisch, dass die Arbeit im Osten bald Früchte in der deutschen Exportwirtschaft tragen wird.

Gleichzeitig bleiben politische Spannungen und Sanktionsregime ein wichtiger Faktor, der die positive Entwicklung nachhaltig behindern kann. Auch hier erwarten die Wirtschaftsvertreter daher verlässliche Aktionen vonseiten der Regierungen in Europa, die den deutschen Unternehmen Schutz und Verlässlichkeit verschaffen. Auch in dieser Hinsicht setzt der Verband auf eigene Kooperationen und gemeinsame Projekte, um sich den negativen Folgen der politischen Streitigkeiten entgegenzusetzen.

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E-Commerce in Russland: Große Hürden, große Potenziale

 

Für E-Commerce Unternehmen stellt Russland einen aussichtsreichen Markt dar. Russische Eigenheiten und eine starke Konkurrenz machen die Ausbreitung auf dem vielversprechenden Markt Russland jedoch besonders schwierig. Wir haben uns einmal angesehen, wo die Potenziale in Russland liegen und mit welchen Risiken Händler in dem Riesenreich rechnen müssen.

Erst die Krise, dann der Boom

In den Jahren 2015 und 2016 erlebte der Online-Handel in Russland eine schwere Krise. Die Wachstumsraten sanken rapide und der vorangegangene Boom fand ein jähes Ende. Der Krise im E-Commerce vorausging eine allgemeine Wirtschaftskrise im Jahr 2014. Doch so plötzlich diese Krise über den Online-Handel hereinbrach, so schnell erholte sich die Branche wieder und wechselte erneut in den Modus des Rekordwachstums. In den kommenden vier Jahren rechnen Experten mit einem Umsatz-Plus von ca. 8 Prozent im Jahr. Auch die Inflationsraten haben sich in den vergangenen Jahren wieder erholt. Derzeit liegen sie relativ stabil bei weniger als drei Prozent. In der Krise hatte die Inflation dagegen zwischenzeitlich Werte von bis zu 17 Prozent erreicht.

Insgesamt ist der russische Markt ein attraktiver Ort für den E-Commerce. Schätzungen zufolge steigt die Zahl derer, die online auf Shoppingtour gehen jedes Jahr um bis zu 15 Prozent. Ecommerce Europe notierte für das vergangene Jahr einen Gesamtumsatz von fast 30 Milliarden US-Dollar für die Branche in Russland. Allein aufgrund seiner schieren Größe ist Russland noch immer ein attraktives Ziel für strategische Investitionen im E-Commerce. Schon heute bewegt sich der russische Konsum wieder auf dem selben Level wie vor der Wirtschaftskrise und die Daten sind vielversprechend. Eine aufstrebende Mittelschicht verspricht sich von westlichen Marken eine größere Teilhabe am luxuriösen Leben und will in Sachen Lebensstandard schnell aufholen. Getrübt werden diese Aussichten allerdings durch zahlreiche Hindernisse, die (Transport-)Unternehmen in Russland zunächst überwinden müssen.

Otto Group zieht sich zurück, Media-Saturn plant den Exit

Zwei große deutsche Unternehmen haben in der jüngsten Zeit zu spüren bekommen, dass die Behauptung auf dem russischen Markt eine Herausforderung sein kann. Der E-Commerce Riese Otto mit seinen russischen Marken Otto.ru und Quelle.ru plant für den Sommer die vorläufige Einstellung seines Russlandgeschäfts und auch der Elektronikkonzern Media-Saturn sucht nach einem Abnehmer für seinen russischen Zweig. Hier ist das Problem, dass aus Sicht der Deutschen auch auf lange Sicht eine Marktführerschaft kaum zu erreichen scheint. Für die Schwierigkeiten, denen deutsche Unternehmen auf dem russischen Markt begegnen gibt es verschiedene Gründe. Generell ist der Markt sehr kompetitiv und wird von billigen Anbietern aus China überschwemmt. Außerdem haben auch die russischen Konsumenten Eigenarten, an die sich westliche Unternehmen zunächst anpassen müssen, um unter den gegebenen Bedingungen erfolgreich zu sein. Dabei ist es oft wichtig, beim Markteintritt einen langen Atem zu haben und das Angebot auf die Bedürfnisse der Konsumenten abzustimmen. Ein Problem, vor dem zum Beispiel die Otto Group in Russland stand, waren die grundsätzlich schwierigen Umstände für Universalhändler mit mittlerem Preisniveau.

Kunden sind zurückhaltend und Preissensitiv

Zwei wesentliche Merkmale erschweren zudem den Start im russischen E-Commerce. Die Kundschaft achtet penibel auf niedrige Preise, was vor allem der starken chinesischen Konkurrenz nutzt und sie ist zurückhaltend. Bis sich ein Kunde zum Kauf in einem Shop entscheidet, besucht er ihn häufig einige Male zuvor und verschafft sich so einen intensiven Eindruck. Doch nichts ist in Russland so wichtig wie der Preis. Finde ein Kunde einen Artikel zu einem niedrigeren Preis auf einem anderen Shop, wechselt er in der Regel ohne Hemmungen sofort zum günstigeren Angebot. In dieser Hinsicht konnten vor allem chinesische Anbieter bei russischen Abnehmern punkten. Mit dem Boom nach der Krise löste China sogar Deutschland als wichtigsten Außenhandelspartner Russlands ab. Etwa 6,5 Milliarden Dollar des gesamten E-Commerce Umsatzes stammen aus dem Auslandshandel und hier zeigt sich besonders deutlich die Dominanz Chinas. Etwa 90 Prozent aller Auslandskäufe gehend auf Importe aus der Volksrepublik zurück. Ein Blick auf den Warenwert schränkt dieses Bild allerdings ein. Nur 50 Prozent des Umsatzes sind auf Käufe in China zurückzuführen. Das zeigt besonders deutlich, dass russische Kunden vor allem im niedrigen Preissegment bei chinesischen Anbietern kaufen. Vorne dabei ist der Online-Händler Alibaba, der aus dem Reich der Mitte heraus den Weltmarkt zu erobern sich vorgenommen hat.

Rechtliche Hürden bremsen am Anfang

Neben dem ungewohnten Kundenmilieu in Russland machen aber auch harte Barrieren den Markteintritt mühsam. Um sich erfolgreich durch das Dickicht aus Regulierungen, Standards und Exportbeschränkungen schlagen zu können brauchen Unternehmen vor allem am Anfang viel Geduld und eine ausreichende Kapitaldeckung. Waren müssen nach russischen Vorgaben zertifiziert werden, Umsatzsteuer und Zollaufschläge müssen durchkalkuliert werden und anschließend müssen die Strukturen mühsam an die russischen Gegebenheiten angepasst werden. Das erhöht vor allem den Preis für ausländische Produkte, den russische Konsumenten am Ende zahlen müssen. Weil gerade der Preis ein sensibler Faktor ist, bedeutet das einen langwierigen Prozess in dem Vertrauen aufgebaut werden muss und in dem sich neue Player auf dem Markt etablieren müssen.

Kleine Händler profitieren

Dass sich vor allem Riesen im E-Commerce nur schleppend an die eigenartigen Bedingungen in Russland anpassen können, ist für andere ein entscheidender Vorteil. Besonders kleinere Händler, die schnell und flexibel auf äußere Umstände reagieren können, profitieren von der Lücke, die im russischen Online-Handel herrscht. Dabei ist nicht nur die bereits erhebliche Sprachbarriere zu überwinden. Von den Vorschriften und Sanktionsregimes einmal abgesehen müssen Händler auch ganz praktisch auf die erwarteten Leistungen reagieren. So stellt die Nachnahme, in Deutschland eine vernachlässigte Zahlungsmethode in Russland die wichtigste Art der Zahlung von Online Erwerbungen dar. Wer es als kleinerer Händler schafft, diese russische Seele zu bedienen und interessante Produkte zu günstigen Preisen und angepassten Diensten anzubieten, kann schnell gegenüber Branchenriesen einen Vorschuss verdienen.

Auch große Konzerne werden weiterhin vertreten sein

Während Otto erst einmal den Rückzug seiner großen Marken einleitet, bleiben andere Teile der Familie im russischen Markt aktiv. Darunter sind zum Beispiel die zur Gruppe gehörenden Bonprix und Witt. Beiden ist der Markteintritt in Russland gelungen und die Umsätze zeigen ein stabiles Wachstum. Das Beispiel ist ein weiterer Beleg dafür, dass es für Marken entscheidend ist, sich an die besonderen russischen Gewohnheiten anzupassen, um Erfolg zu haben. Sie zeigen aber auch, dass sich dieser Erfolg dann auch tatsächlich einstellt.

Fazit: Großes Potenzial erfordert in Russland große Anpassungen

Insgesamt zeigt sich für die weitere Entwicklung des E-Commerce in Russland, dass die Zeichen auf Wachstum stehen. Davon können viele Unternehmen profitieren, wenn sie es schaffen, sich den Gegebenheiten des russischen Online-Handels anzupassen. Wenn es ihnen gelingt, die russischen Konsumenten von ihren Angeboten zu überzeugen, ist der Markteintritt auf jeden Fall vielversprechend. Weil die Bedingungen allerdings so anders sind als im Heimatmarkt und auch deshalb, weil viele rechtliche Fallstricke warten, sollten Unternehmen ihren Markteintritt in Russland mit einer zuverlässigen Expertise auf diesem Gebiet absichern. Das gilt einerseits für die geltenden Sanktionen für den Handel mit Akteuren in Russland und die relevanten russischen Rechtsvorschriften. Andererseits müssen Unternehmen aber auch die russischen Konsumenten kennenlernen, um im harten Wettbewerb mit niedrigpreisiger Konkurrenz aus Fernost bestehen zu können.
Für viele Unternehmen, ob großer Konzern oder kleiner Online-Händler bleibt das Riesenreich im Osten Europas ein vielversprechender Absatzmarkt mit großen Potenzialen. Gestützt wird diese Perspektive auch dadurch, dass sich die russische Währung, der Rubel, nach einem massiven Absturz wieder stabilisiert hat und somit Währungsrisiken nicht mehr abschreckend gefährlich wirken.

Die Zeiten für eine Expansion nach Russland sind derzeit jedenfalls gut und die Aussichten vielversprechend. Wer dem Konsumenten ein gutes Produkt anbieten kann und preislich nicht allzu weit über der Konkurrenz liegt, hat dabei auch die Chance, gegen die starke Konkurrenz aus China eine Existenz im russischen Online-Handel aufzubauen. Das gilt für Konzerne wie Otto genauso wie für kleine Händler, die in die Welt wachsen wollen.

Gerne beraten wir Sie in Sachen Logistik und Transport nach Russland und erarbeiten gemeinsam mit Ihnen ganzheitliche Lösungen.

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Ihr Team der TRANSALEX Internationale Spedition GmbH

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