Die Ukraine wird zum Testgelände für eine der ersten Hyperloop Strecken der Welt und wird damit eine wichtige Rolle in der zukünftigen Vernetzung zwischen Europa und Asien einnehmen. Bereits im Februar 2018 hatte das Verkehrsministerium des Landes bekannt gegeben, eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Zukunftstechnologie spielen zu wollen. Teil des Projektes sind unter anderem die Akademie der Wissenschaften der Flugzeugbauer Yuzhmash, sowie der staatliche Hersteller von Rüstungsgütern Ukroboronprom. Zahlreiche weitere Unternehmen des Landes haben eine Beteiligung an dem Projekt angekündigt, das von der US-amerikanischen Hyperloop Transportations Technologies (kurz: Hyperloop TT) geführt wird.

 

Erster kommerzieller Hyperloop

Das Abkommen zwischen HyperloopTT und der Ukraine besiegelt den Bau des ersten kommerziell betriebenen Hyperloops der Welt. Für die Ukraine gehört das Projekt zum großen Rahmen der nationalen Verkehrsstrategie 2030 und soll bereits in den kommenden 5 bis 10 Jahren fertiggestellt sein. Die Technologie hinter dem Hyperloop verspricht unsere Reisezeit um mehrere Stunden zu verkürzen. Wenn ein Hyperloop Netz einmal die ganze Welt umspannt, werden die Kontinente noch näher zusammenrücken. Bibop Gresta, der Vorsitzende von Hyperloop verweist in diesem Zusammenhang vor allem auf die exponierte geografische Lage der Ukraine. In der Logistik könnte das Projekt eine Revolution für den Handel zwischen Asien und Europa bedeuten. Mit direkter Anbindung an die neue Seidenstraße ergeben sich enorme Potenziale für die Ukraine als Handelsdrehkreuz zwischen den Kontinenten.

 

Technologie der Zukunft wird Realität

Derzeit konkurrieren zahlreiche Unternehmen um den Vorsprung bei der Entwicklung einer der wichtigsten Technologien unseres Jahrhunderts. Dirk Ahlborn, CEO von HyperloopTT machte in einer Stellungnahme darauf aufmerksam, dass man proaktives Handeln von Regierungen begrüße, das zur Entwicklung der Technologie beitragen wird. Seit Tesla Gründer Elon Musk einen Entwurf der Technologie zur freien Verfügung gestellt hat, gilt die Idee als die Verkehrsrevolution unserer Zeit schlechthin. Ahlborn sieht im Hyperloop eine Schlüsseltechnologie für die Wende hin zu einer vernetzten, nachhaltigen und intelligenten Logistik-Infrastruktur der Zukunft. Mit mehr als 1.200 Kilometern in der Stunde sollen Güter und Menschen in Röhren durch die Welt reisen, die etwa doppelt so groß sind, wie die New Yorker U-Bahn.

 

Zertifizierung anhand einer Teststrecke

Die nun in der Ukraine geplante Strecke für den Hyperloop soll zunächst 10 Kilometer umfassen und Grundlage für die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen sein. Weil mit dem Projekt in vieler Hinsicht Neuland betreten wird, begleiten die ukrainischen Behörden jeden Schritt und stehen dem Unternehmenskonsortium bei der Projektentwicklung an der Seite. Wird die Teststrecke ein Erfolg, soll in einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) der Bau eines funktionsfähigen Transportnetzes realisiert werden.

 

Beitragsbild: CC BY-SA 4.0 – https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Camilo_Sanchez