Die Digitalisierung und Globalisierung bieten, wie in so vielen anderen Bereichen auch, nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen. Doch keine Branche ist so anfällig für Veränderungen jeglicher Art wie die Transport- und Logistikbranche. Hier ist es unumgänglich stets die weltweiten Trends zu berücksichtigen, um weiterhin Erfolg zu haben und die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

In dem VIII. Kasachisch-Deutschen Forum mit dem diesjährigen Titel „Transformation von Logistikdienstleistungen im Kontext moderner globaler Herausforderungen“ war daher die Hauptfrage ganz eindeutig, welche Herausforderungen und Chancen das Jahr 2021 für die Transport- und Logistikbranche bereithält.

Dieser Frage wurde zusammen mit der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg ausgiebig diskutiert und von allen Seiten beleuchtet.

Zu diesem Anlass waren bekannte Persönlichkeiten wie Thomas Wimmer (Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes für Logistik in Deutschland), und Jerchat Iskalijew (Vertreter des Präsidiums der Union der Transportarbeiter in Kasachstan) eingeladen. Ebenso waren Kanat Mukuschew (stellvertretende Generaldirektor von „Kazlogistics“) und Murat Bekmagambetow (stellvertretende Vorstandsvorsitzende der AG „qazindustry“) als Redner auf der Bühne zu sehen.
Neben der bereits oben erwähnten und viel diskutierten Frage, lag ein weiteres Hauptaugenmerk dieser Veranstaltung auf dem Erfahrungsaustausch. Das Forum bot eine Plattform, in die Spezialisten innerhalb der Transport- und Logistikbranche und Vertreter der akademischen Gemeinschaft die Möglichkeit hatten, sich unter anderem auch über neue Trends und Entwicklungperspektiven, sowie Problemlösungen und erfolgreiche Praktiken austauschen zu können.

 

Nur zuverlässige IT-Technologien garantieren funktionierende Lieferketten!

Die stetig wachsende Komplexität der Logistikprozesse bringt eine steigende Dynamik in die Branche und ist umso mehr von zuverlässigen IT-Technologien abhängig. Diese müssen dafür sorgen, dass nicht nur die Kontrolle innerhalb der Lieferkette gegeben ist, sondern sie müssen auch gleichzeitig gewährleisten, dass die Transparenz von Vorgängen und deren Abrechnungen für alle Beteiligten sichtbar ist.
Neben diesen Voraussetzungen spielt auch der Umweltschutz eine immer größer werdende Rolle bei der Planung der Lieferketten. Unternehmen etablieren Umweltstandards und soziale Verantwortung, und erwarten dies auch von ihren Lieferern.

Unter diesen Aspekten startete der erste Abschnitt des Forums, in dem die Teilnehmer verschiedene Gesichtspunkte der Digitalisierung für die Transport- und Logistikbranche erörterten. Daneben waren auch die Trends wie Fernarbeit und Cybersicherheit die großen Themen des Tages. Ebenso wurden die Risiken im Rahmen der aktuellen COVID-19-Pandemie behandelt und diskutiert.

Wiederbelebung der Seidenstraße nach modernen Konzepten!

Die Seidenstraße gilt als eines der wichtigsten Leistungen der Menschheitsgeschichte. Sie verband in der Antike und dem Mittelalter alle wichtigen Städte von China bis Venedig, und rief damit den weltweiten Handel ins Leben, der neben Gütern auch Armeen, Ideen, Religionen und neue Kulturen mit sich brachte.

Im zweiten Abschnitt des Forums stand daher die Wiederbelebung der Seidenstraße mithilfe moderner Konzepte im Mittelpunkt. Die Teilnehmer erörterten Möglichkeiten und Maßnahmen, um den Übergang an Grenz- und Zollkontrollen komfortabler zu gestalten, und somit die internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit zu fördern und zu verbessern.

Im Zuge dessen wurde erläutert, wie das LogCentre der DKU die Bereiche Produktion, Transport und Lagerlogistik mit den Bereichen Forschung, Ausbildung, berufliche Entwicklung vereinen könnte. Hier stand auch ganz klar im Vordergrund, dass einer der Hauptaufgaben des LogCentre das Weitergeben des deutschen Logistik-Wissens an die Kollegen in Kasachstan ist.

Im weiteren Verlauf des Forums war das Thema „Digitalisierung im Bereich Mobilität und Logistik in Städten“ der nächste große Punkt, der ausgiebig von den Teilnehmern diskutiert wurde.

Das schnelle Voranschreiten der Entwicklung von intelligenten Technologien bringt vor allem auch urbane Mobilität und entsprechende urbane Logistik mit sich. Diese werden in Zukunft weg vom eigenen Auto führen, und hin zu einem integrierten Verkehrssystem. Es wurden Möglichkeiten zu einer umweltfreundlichen Stadtlogistik mithilfe der Digitalisierung thematisiert, und ebenso einige Modelle, die traditionelle und autonome Fahrradfreigabesysteme beinhalten.

 

Eine hohe Anpassungsfähigkeit ist ausschlaggebend für den Erfolg!

Die aktuelle COVID19-Pandemie wird die Transport- und Logistikbranche nachhaltig prägen und verändern. Vorteile haben vor allem jene Unternehmen, die sich schnell an die wandelnden Umstände anpassen können und ihre Dienstleistungen der Nachfrage angleichen, um ihre Marktposition zu stärken oder gar auszubauen.

Es ist daher unerlässlich, dass sich Unternehmen mit der Globalisierung und Digitalisierung beschäftigen und diesen Themen einen Großteil ihrer Aufmerksamkeit zukommen lassen. Die Zukunft wird Herausforderungen, aber auch Chancen bereithalten. Es muss jedoch jedes Unternehmen selbst entscheiden, in welchem Umfang es sich diesen Aufgaben stellt, um den Kundenansprüchen zu genügen, um Nachfrage zu generieren, und um letztendlich den Erfolg in den Finanzzahlen wiedererkennen zu können.

Auch im Bereich der Konkurrenz wird es zukünftig einige Änderungen dank der fortschreitenden Technologien geben. Einerseits könnten neue Marktteilnehmer entstehen, die sich moderner Technologien bedienen und sich in allen Tätigkeitsbereichen etablieren; andererseits könnte der bereits vorhandene Markt sich langsam aber stetig durch eine digitale Transformation verändern.

Am Ende lässt sich nur soviel sagen: Wer auch in Zukunft erfolgreich sein will, der muss sich bereits heute mit der Globalisierung und Digitalisierung befassen, Trends der Zukunft erkennen und sein Unternehmen darauf vorbereiten.

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