Die Coronapandemie hat sich auf alle Teile der Bevölkerung ausgewirkt. Nicht nur das Privatleben ist massiv beeinträchtigt. Gleichermaßen müssen sich viele Unternehmer in ihrem beruflichen Zweig auf die neue Situation einstellen und gegebenenfalls nach Lösungen suchen, um ihren Lebensunterhalt weiterhin zu verdienen. Daneben ist die Versorgung der Bevölkerung sowie verschiedener Produzenten mit Rohstoffen und sonstigen benötigten Waren sicherzustellen. Das ist aufgrund des globalen Handelsnetzes nicht immer leicht, schließlich herrschen in den Ländern rund um den Globus verschiedenste Beschränkungen und Regelungen, die der Pandemie geschuldet sind. So wurden der Flugverkehr sowie der Bahnverkehr massiv eingeschränkt, was viele Transportunternehmer vor große Herausforderungen stellte. Schließlich sind diese auf die Verkehrsmittel angewiesen, mit denen sie ihre Waren versenden.

Ein Haupttransportmittel in Zeiten von Corona wurde der Güterverkehr auf der Straße. Das zeigt sich insbesondere im Austausch mit einem wichtigen Handelspartner von Deutschland. Der LKW Transport nach China hat seit dem Beginn der Beschränkungen durch Corona enormen Zuwachs erfahren. Der Weg, der dabei gewählt wurde, ist einer mit einer alten Tradition. Die sogenannte Seidenstraße wurde neu belebt. Davon profitieren Speditionen, die die Seidenstraße für den Warenaustausch mit China für sich entdeckt haben.

Internationale Speditionen transportieren über die Seidenstraße in Zeiten der Coronakrise doppelt so viele Waren auf der Straße als zuvor. Zu Beginn der Krise seien die Transporte zunächst rückläufig gewesen, doch nun sind wöchentlich bis zu 35 LKW auf dem Weg von Europa nach China und wieder zurück. Auftraggeber ist dabei unter anderem die chinesische Regierung. Zudem werden große Mengen Lithiumbatterien von China nach Europa transportiert. Davon profitieren Spediteure in besonderem Maße, denn diese gelten als Gefahrgut, welches nicht mittels Flugzeug transportiert werden darf. Daher ist der Weg über die Straße unumgänglich in Zeiten des eingeschränkten Bahnverkehrs. Für die einfache Strecke benötigen die Fahrer der Unternehmen dafür 14 bis 17 Tage.

Die neuen Transportwege entdecken nun auch andere Unternehmen für sich. Das liegt vor allem daran, dass eine erhöhte Nachfrage nach den Transporten besteht. Folglich erhöht sich auch die Zahl derer, die ihre Dienste anbieten. Auch unser Speditionsunternehmen bietet Ihnen mittlerweile ebenfalls den Warentransport mittels Güterverkehr nach China an. Für die Strecke von ca. 13600 km, abhängig vom Startpunkt und dem Zielort, benötigen unsere Fahrer dabei zwischen 20 und 22 Tagen. Mit doppelter Fahrerbesetzung, verkürzt sich diese Lieferzeit deutlich. Kunden sind dabei Handels- und Industrieunternehmen, aber auch Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen. Im Vergleich zur Luftfracht sind die Lieferzeiten im Moment ungefähr gleich. Das liegt vor allem an dem enormen Warenrückstau, der an den chinesischen Flughäfen herrscht. Daher ist der Weg über die Seidenstraße eine adäquate Alternative, Handelsgüter schnell von China nach Europa zu bringen.

China hat die Möglichkeiten, die sich durch die Wiederbelebung der Seidenstraße ergeben, früh erkannt. Die chinesische Regierung hat bereits im Jahr 2013 die Belt and Road Initiative ins Leben gerufen, die umgangssprachlich als Neue Seidenstraße bezeichnet wird. Ziel dieser Initiative war es, die Verkehrswege in den Ländern, die zwischen China und Westeuropa befahren werden müssen, zu modernisieren. Das sollte für Straßen sowie auch Schienen gelten, zudem sollten Häfen ausgebaut und an die Mengen der zu transportierenden Waren angepasst werden. Durch die erneuerten Transportwege profitiert natürlich in erster Linie China, aber auch die Transitländer würden in erheblichem Maße bevorteilt. Laut dem Ifo Institut würde der Export nach China um ca. 11,4 Mrd. EUR, der Import aus China um 13,8 Mrd. EUR zunehmen. Der Export allein in die Ukraine als Transitland würde um 212 Mio. EUR zunehmen, der Import aus der Ukraine um 79 Mio. EUR. Für die Ukraine wären diese Handelsvolumen ein willkommener Zuwachs ihrer Wirtschaft.

Für die Unternehmen zeigt sich die Belt and Road Initiative durch verkürzte und schnellere Verkehrswege vorteilhaft, da dadurch Handelskosten erheblich sinken. Ein Beispiel ist der Bau der Padma Bridge zwischen Dhaka und Khulna, der die Reise zwischen den Orten von 13 Stunden auf 3 Stunden verringert. Durch solche Investitionen ist das Projekt Neue Seidenstraße auch für die Zeit nach der Coronapandemie bestens gerüstet und für die Zukunft gut aufgestellt.

Weitere Infos über unsere Transportdestinationen in Russland und Osteuropa

 

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