Die globalen Güterströme in Chinas Süden werden weiterhin durch den Stau im Containerschiffsverkehr massiv behindert. Das bekommt auch Deutschland zu spüren. Die Problematik im Vergleich zu den Schwierigkeiten im Suezkanal wird von Experten genauso hoch eingeschätzt. Grund für die Störung in Yantian sind Coronainfizierte Hafenarbeiter.
Am Montag ließ das Institut für Weltwirtschaft in Kiel verlauten, dass die Anzahl der wartenden Containerschiffe, die sich in dem chinesischen Perlflussdelta befinden, ungewöhnlich hoch sei. Beispielsweise der Hafen Yantian hätte bis Dato nicht einmal die Hälfte der sonst üblichen Menge an Containern verschifft.
Bedingt durch die Staus sind zurzeit gut fünf Prozent sämtlicher Containerschiff-Kapazitäten in den chinesischen Häfen festgesetzt. Mehr, als im ersten Corona-Lockdown. Das begründet warum im Roten Meer zwischen der arabischen Halbinsel und Nordafrika aktuell circa zehn Prozent an Containerschiffen fehlen.
Schnell tut sich eine Abwärtsspirale auf, wenn es einen Hafen trifft.
Der Hafen Yantian in China beklagt einen Stau, ausgelöst mit COVID-19 infizierten Hafenarbeitern. Längst gilt dies in der Schifffahrtsindustrie als ein großes Problem. Der Stau dauert am Suezkanal mittlerweile eine Woche an – ausgelöst wurde er Ende März durch die „Ever Given“, ein Containerfrachter auf der Fahrt von China nach Rotterdam. Der Frachter war im Suezkanal auf Grund gelaufen und hatte sich quer gestellt. Experten warnen eindringlich vor dem Kentern, wenn die Bergung der „Ever Given“ beginnt.
Maersk, die zu den weltgrößten Container-Reedereien gehört, hatte am Freitag ihren Kunden signalisiert, dass die Überlastung im Hafen Yantian sich allmählich auflöse. Aber, es gilt zu beachten, dass ein betroffener Hafen schnell zur Abwärtsspirale für die anderen Häfen in der Nähei werden kann.
Die coronabedingten Ausfälle weltweit im Container-Schiffsverkehr zählen zu den Ursachen für beispielsweise Engpässen bei Materiallieferungen in Europa. Nach der Einschätzung von Volkswirten schafft es die Industrie in Deutschland zurzeit nicht, die vollen Auftragsbücher abzuarbeiten.
Ein neues Analyse-Tool von IfW bewertet Schiffsbewegungen weltweit aus. So können Rückschlüsse bezüglich der Entwicklung auf die globalen Handelsströme gezogen werden. Dabei geht es um Schiffe, die an- und ablegen und dies in 500 Häfen auf der ganzen Welt. Zudem analysiert IfW Schiffsbewegungen, die sich in 100 Seeregionen ergeben. Der gemessene Tiefgang gibt Auskunft über die effektive Auslastungsmöglichkeit betroffener Containerschiffe.
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